Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ in der Peterskirche Leipzig eröffnet
Vernissage mit Oberbürgermeister Burkhard Jung – Ausstellung mit Fotografien von Bettina Flitner
Leipzig, 07.06.2023 – Was bleibt von einem Leben, was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Eine ernstliche Frage, die uns alle irgendwann betrifft. Am gestrigen Abend ließen sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher der Vernissage „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ diesbezüglich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Oberbürgermeister Burkhard Jung und Pfarrerin Christiane Dohrn begrüßten die Gäste in der Peterskirche, wo die Foto-Ausstellung noch bis zum 9. Juli, Montag bis Freitag 9.30 bis 18.00 Uhr, Sonntag 12.00 bis 15.00 Uhr besichtigt werden kann.
Darum geht’s: Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ hat elf Persönlichkeiten dafür gewonnen, ihre Gedanken zur Frage „Was bleibt?“ zu reflektieren und zu teilen: Günter Grass, Egon Bahr, Anne-Sophie Mutter, Dieter Mann, Richard von Weizsäcker, Margot Käßmann, Reinhold Messner, Christiane Nüsslein-Volhard, Friede Springer, Ulf Merbold und Wim Wenders. Sie alle gewähren in der Ausstellung sehr persönliche Einblicke – dargestellt in Fotografien, Kurzfilmen und Textausschnitten aus den Gesprächen.
Am Abend der Vernissage beschäftigten sich auch Oberbürgermeister Burkhard Jung und Pfarrerin Christiane Dohrn mit der Frage „Was bleibt?“.
Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Die Frage „Was bleibt?“ gehört zu den Fragen, die man gerne verdrängt. Sie blitzt immer mal auf, manchen quält sie in schlaflosen Nächten – am liebsten verdrängen wir sie aber. Die Frage ruft unsere Endlichkeit in unseren Alltag. Viele denken bei der Frage an die Familie, Kinder, oder ans Materielle, an das Erbe, das Haus, Schmuck, wertvolle Möbel. Vielleicht bleiben wir nur so lange lebendig, wie wir erinnert werden. Oder gibt es ein Leben nach dem Leben?“
Pfarrerin Christiane Dohrn: „Mir ist die Frage „Was wird sein?“ näher, denn sie ist getränkt von der Hoffnung, nach diesem Leben bei Gott zu sein. So zu hoffen hat Kraft und gibt Mut, sich im Leben für Gerechtigkeit, für die Mitmenschen und für Gottes Schöpfung einzusetzen. Wenn ich von dieser Hoffnung mit Gottes Hilfe etwas weitergeben kann und Menschen davon angesteckt werden, liegt darin vielleicht auch eine Antwort, auf die Frage, was bleibt.“
Mit der Ausstellung möchte die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ einen öffentlichen Dialog anstoßen und Berührungsängste abbauen. „Menschen denken nicht nur darüber nach, wem sie ihren Wohlstand hinterlassen möchten“, erklärte Susanne Anger, Sprecherin der Initiative, zur Ausstellungseröffnung. „Immer mehr wollen mit ihrem Erbe auch etwas an die Gesellschaft zurückgeben, sie wollen Bleibendes schaffen, die eigenen Werte und Anliegen auch über den Tod hinaus wirken lassen.“
Diesen Trend belegt auch die aktuelle, von der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ in Auftrag gegebene, GfK-Studie zum gemeinnützigen Vererben in Deutschland: Demnach kann sich inzwischen fast jeder und jede dritte Deutsche ab 50 Jahren vorstellen, eine gemeinnützige Organisation im Testament zu bedenken – bei den Kinderlosen sogar mehr als die Hälfte.
Für die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ haben sich 25 namhafte gemeinnützige Organisationen zusammengeschlossen, darunter Amnesty International, DKMS, Deutsche Herzstiftung, Deutsche Umwelthilfe, Deutsches Kinderhilfswerk, DRF Luftrettung und die Max-Planck-Gesellschaft. Gemeinsames Ziel ist es, das Erbe für den guten Zweck stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, potenzielle Erblasserinnen und Erblasser zu informieren und bei der Gestaltung eines rechtsgültigen Testaments zu unterstützen.
Die Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ ist noch bis zum 9. Juli 2023 in der Peterskirche Leipzig zu sehen.
Geöffnet ist Montag bis Freitag 9.30 bis 18.00 Uhr, Sonntag 12.00 bis 15.00 Uhr. Eintritt und Audioguides sind kostenfrei.
Ausführliche Informationen, Bildmaterial, die Filme sowie Auszüge aus allen Gesprächen unter www.mein-erbe-tut-gutes.de