Der 8. März feiert die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung. Der Tag soll aber auch Aufmerksamkeit für bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten schaffen und dazu ermutigen, sich für eine gerechte Welt einzusetzen.
Am 19. März 1911 fand in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA der erste Frauentag statt, seit 1921 wird er am 8. März begangen und ist heute in 26 Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Ging es den mutigen, politisch aktiven Frauen am Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst um die Erlangung des Frauenwahlrechts, so erleben wir heute den Frauentag als Plattform für eine vielfältige Frauenbewegung, in der es um Chancengleichheit im Erwerbsleben, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, die Verbesserung der Situation von Migrantinnen, um den Kampf gegen Gewalt an Frauen und gegen Zwangsprostitution und Frauenhandel geht.
In diesem Jahr steht der Weltfrauentag international unter dem Schwerpunktthema: „For ALL women and girls: Rights. Equality. Empowerment“ – Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Ermächtigung.“ Damit konzentriert sich die UN 2025 auf die Forderung nach einer Gleichstellung im Finanzsektor, um die Zukunft aller Menschen langfristig zu sichern.
In Deutschland finden an diesem Tag zahlreiche Kundgebungen, Ausstellungen und Workshops statt, da auch hierzulande die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen noch immer augenscheinlich ist. Statistiken offenbaren: Frauen verdienen im Schnitt weniger, übernehmen den Großteil an gesellschaftlicher Sorgearbeit und sind im Alter oft finanziell schlechter abgesichert.
Laut einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) wird es noch etwa 100 Jahre dauern, bis weltweit wahre Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen herrscht, zumindest mit Blick auf Gehälter, Zugang zu Bildung, politische Mitwirkungsmöglichkeiten oder auch Gesundheit. Die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz wird laut WEF bei gleichem Tempo sogar erst in über 250 Jahren erreicht. Angesichts solcher Prognosen scheint eine Welt mit gleichberechtigten Geschlechtern fast wie eine Utopie. – Das kann deprimieren und entmutigen. Doch andererseits: Die Vorstellung von einer gerechten Welt ist der erste Schritt: „Wir brauchen Utopien und positive Zukunftsbilder als Quelle der Hoffnung und als Motor für Veränderung“, so der Soziologe und Sozialpsychologe Harald Welzer im Interview. Lesen Sie in Prinzip Apfelbaum den vollständigen (und Mut machenden) Beitrag.